Topf mit verstärktem, außen konkavem Rand und flachem Randabschluss; auf der Schulter und dem oberen Bereich des Bodeneinzugs Drehrillen; flacher Standboden; Gefäß von einigen Sprüngen durchzogen, der Boden abgeplatzt, dazu zwei Fehlstellen im Umbruchsbereich; reduzierend gebrannte graue Irdenware.
Topf (Ke2542)
Wohl Grube mit Töpfereiabfall des Spätmittelalters. „Etwa 800 Schritte östlich von dem letzten Hause des Dorfes Pestlin (zwischen Marienwerder und Marienburg, dicht am Wege nach Zyguß), [...] im Sommer 1867 beim Graben nach Mauergrand [gemeint ist Quarzsand] auf ebenem Felde in nur 2 Fuß Tiefe unter der Oberfläche gefunden. [...] Nach Angabe der Landleute standen und lagen die Töpfe dicht bei einander, zum Theil umgekehrt in dem groben Sande und haben nichts bemerkenswertes enthalten.“ Es wurde eine „große Anzahl“ an Gefäßen gefunden, von denen die meisten „von den Findern zerschlagen worden“ seien. Lediglich vier komplette Gefäße konnten noch sichergestellt werden. Bei im Frühjahr 1868 von Rudolf Bergau durchgeführten Nachgrabungen waren „außer unendlich vielen Scherben und einigen zerbrochenen, auch einige wohlerhaltene Gefäße zu finden. Sie standen meist umgekehrt mit dem Boden nach oben und waren durchaus leer.“ Erwähnt wird zudem ein „zwischen den Gefäßen gefundenes Fragment eines eisernen Geräthes“. Der Befund wurde von Bergau als „großes Todtenfeld“ gedeutet, die Gefäße als „heidnische Aschengefäße“, die er aufgrund ihrer Herstellung auf der Töpferscheibe für jünger hält „als die meisten sonst gefundenen“ und „historischer Zeit“ zuordnet. Dem Germanischen Nationalmuseum wurden drei vollständige Gefäße sowie „zahlreiche“ Fragmente überlassen. Der Zustand der Keramik (Deformationen, Brennrisse etc.) dürfte auf die Entsorgung von Töpfereiabfall hindeuten.