Krug, "gelbrot, H. 10,5 cm., W. 10 cm., ein Henkel am 3,5 cm. hohen Halse, am Punkte der größten Weite fünf leicht markierte Spitzen, die nach oben bogenförmig umzogen; abgesetzter Fuß".
Krug (Va6526)
Das Gräberfeld wurde dem im Oktober 1878 verfassten Grabungsbericht zufolge „vor mehreren Jahren“ zufällig entdeckt, wobei „im vorigen Jahre“ von Seiten der Regierung Ausgrabungen veranlaßt wurden. Der Fundplatz liegt etwa „200 Schritt“ südöstlich des Dorfes, „ziemlich hart an der Oder auf den Bergen, welche eine Höhe von 80‒100 Fuß über dem gewöhnlichen Spiegel der Oder haben“. Als Orientierungsmarke diente ein Fichtenstrauch, um den herum sich „das Urnenfeld in einem Umfange von 175 Schritt“ ausdehnte. Laut Grabungsbericht waren im Gelände noch die Spuren dieser Ausgrabung (Gruben, Keramikscherben, Knochenreste) auszumachen. Nachgrabungen durch den Verfasser brachten keine intakten Gräber mehr zutage.
Die Erwerbung im Konvolut der Sammlung Rosenberg deutet darauf hin, dass es sich bei dem Verfasser des anonymen Grabungsberichts um Rosenberg selbst handelt. Die Gefäße am GNM dürften aus der von der Regierung veranlassten Ausgrabung stammen und wurden dem Verfasser des Grabungsberichts von „Herrn Luther“, dem „Vater des Ortsvorstehers“, übereignet. Die bei Reichel 2000, 77f. geäußerten Zweifel an der Zusammengehörigkeit der Gefäße mit dem vorhandenen Grabungsbericht sind nicht gerechtfertigt. Die Skizzen im Grabungsbericht von 1878 lassen sich eindeutig mit dem noch vorhandenen Gefäß bzw. den Beschreibungen im Inventarbuch (Kat. Mestorf 1887) identifizieren.