Scheibenkopfnadel mit scheibenförmiger, durchlochter Halsverdickung. Auf der Kopfscheibe eingepunzte Kreisaugenzier, auf der Halsverdickung Linienzier.
Scheibenkopfnadel (FG2648)
Grabfunde des Frühmittelalters, zu Grab 2 gehörend. Im September/Oktober 1944 von Sanitätsoffizier Dr. Hermann Arnold während der deutschen Besetzung Litauens beim Stellungsbau geborgen, wobei die beiden Skelettgräber „von dem Schützengraben nur durchschnitten“ worden waren und daraufhin vom Ausgräber vollständig freigelegt und in einer Zeichnung dokumentiert wurden. Bestattung 1 wies im Brustbereich angewinkelte Arme auf. In diesem Bereich lagen die Tracht- bzw. Schmuckbeigaben (zwei tordierte Halsringe, zwei Armringe, drei Fingerringe). Das Schwert fand sich zwischen den Beinen des Bestatteten, zwei eiserne Lanzenspitzen lagen neben der rechten Schulter. Zu Grab 1 wird außerdem vermerkt, „daß etwa 10 cm (d.h. höher) über dem Schädel ein Pferdeschädel lag, der ein eisernes Trensengebiß im Maul hatte. Es besteht aus zwei Zügelringen u. einer 3 gliedrigen aus gedoppeltem, verdrilltem Eisendraht hergestellten Gebißstange“. Bestattung 2 wies ebenfalls im Brustbereich angewinkelte Arme auf, wobei sich im Brust-/Halsbereich zwei Fingerringe und zwei tordierte Halsringe, „von denen einer zweimal um den Hals ging“, fanden; zwei Nadeln lagen „auf der rechten Bauchseite parallel“. Der ebenfalls zeichnerisch skizzierte Fundort lag „etwa 200 m von einer Fliehburg entfernt. Diese ist auf einem Vorsprung eines Hochufers gelegen, der durch Wall u. Graben vom Hochplateau abgetrennt ist“. Die Fundstücke wurden vom Ausgräber mit nachhause (Landau/Pfalz) genommen, dort jedoch 1945 von amerikanischen Soldaten „teilweise mitgenommen, teils auch auf den Müllhaufen geworfen, von wo ich sie wieder aufgelesen habe“.