Lockenring, „Bronzering, an einem Ende blattförmig, 7 mm. breit, mit Längsstrichen verziert, abschmalend zu einem runden Draht, der in eine Spitze endigt, Dm. 6,8 u. 4,5 cm.“
Lockenring (Va6129)
Wohl Depotfund der frühen Bronzezeit und Keramikgefäß der jüngeren Bronzezeit, nähere Fundumstände unbekannt. Die aus der Sammlung Rosenberg stammenden Stücke tragen die Fundortbezeichnung „Schönfeld“. Zwar handelt es sich um einen in Ostdeutschland und den ehemals deutschen Ostgebieten häufigen Ortsnamen, doch stammt auch das ebenfalls der Rosenbergschen Sammlung angehörende, heute verschollene Keramikgefäß Va6463 aus Schönfeld, das im Inventarbuch (Kat. Mestorf 1887) ausdrücklich der Provinz Schlesien zugeordnet wird. Eine schlesische Herkunft ist deshalb auch für die Bronzen anzunehmen. Zwar ist der Ortsname Schönfeld auch mehrmals in Schlesien belegt, doch macht Seger 1924, 76ff. eine Identifizierung mit Schönfeld im Kreis Strehlen wahrscheinlich, da es „inmitten einer an Funden der frühen Bronzezeit reichen Gegend liegt“. Die bei Szpunar 1987, 37 Nr. 210 und Reichel 2000, 82f. ohne Begründung gegebene Identifizierung mit dem heutigen Żeńsko, woj. zachodniopomorskie, ist nicht nachzuvollziehen. Ebensowenig begründet wird eine von G. Raschke in einem Schreiben vom 23. November 1965 vermutete Herkunft aus Schönfeld in der ehem. Prov. Brandenburg. Eine ortsgleiche Herkunft bzw. Zusammengehörigkeit von Depotfund und Keramikgefäß ist jedoch nicht zu belegen. Ganz ähnlich zusammengesetzt ist der ebenfalls im ehemaligen Schlesien geborgene frühbronzezeitliche Hortfund von Zedlitz/Grabice (ehemals Kr. Schweidnitz, heute pow. opolski, woj. opolskie; vgl. Seger 1936, 101ff. ‒ Szpunar 1987, 37 Nr. 210 mit Taf. 47,D).